Öffnungszeiten der ökumenischen Kleiderkammer
Montags von 16 Uhr bis 18 Uhr
Mittwochs von 9.30 Uhr bis 12 Uhr
Freitags von 15 Uhr bis 17 Uhr
Wir freuen uns auf unsere Kunden.
Gut erhaltene Kleidungsstücke werden gerne angenommen.
Am Montag, 02.10.2023 ist die Kleiderkammer geschlossen.
20 Jahre Ökumenische Kleiderkammer 2023
"Ich war nackt und ihr habt mich gekleidet“
Liebe Mitarbeitende der ökumenischen Kleiderkammer, liebe Gäste und Unterstützer, liebe Vertreter der Presse,
wie wichtig ist unsere Kleidung! Wieviel macht es aus, wenn wir gut gekleidet sind – „Ihr habt mich gekleidet“ sagt Jesus - da geht es um Schönheit und Würde. In der biblischen Geschichte vom verlorenen Sohn, kleidet der Vater seinen Sohn neu ein, nachdem er völlig verarmt und verwahrlost wieder nach Hause kommt.
Aufrecht und mit einem Lächeln - so stelle ich es mir vor – geht der Sohn an die Festtafel mit neuen Schuhen an den Füßen und einem sauberen Hemd. „Zieht den neuen Menschen an“, schreibt Paulus einmal, als es darum geht, als Christ, als Christin zu leben.
Wir helfen einander dabei, indem wir dafür sorgen, dass Menschen gut gekleidet sind. Mit Würde und Schönheit ausgestattet – so wie Gott uns will. Mit Augen der Schönheit und der Würde einander sehen – das ist es – das Leben als Christin, als Christ.
Ich freue mich, dass wir heute hier zusammen sind und feiern, dass es unsere Kleiderkammer seit 20 Jahren gibt – durch Ihre Mitarbeit!
Lasst uns beten!
Du Gott stattest uns aus mit Schönheit und Würde!
Du schenkst uns die Kraft, dass wir helfen, dass Menschen gut gekleidet sind. Wir danken dir, dass wir heute hier sind und 20 Jahre ökumenische Kleiderkammer feiern!
Hab dank
- für die Menschen, die die Idee hatten und umgesetzt haben
- die jede Woche in der Eisenbahnstraße arbeiten und gearbeitet haben
- Die Bürokratie überwinden und neue Rechtsformen gefunden haben
- Die jede Woche Säcke abholen und wegfahren.
- Hab dank für alle, die in der Kleiderkammer einkaufen.
Wir denken heute an alle, die zum Mitarbeitenden-Stamm gehörten und nicht mehr am Leben sind.
Wir denken heute an die Zeit der Pandemie und danken dir, dass die Arbeit wieder aufgenommen werden konnte.
Hilf, dass dieser Ort des Miteinanders und der Nächstenliebe weiter lebendig bleibt.
Schenke Freude bei der Arbeit und sei da, wenn es Unmut oder Streit gibt.
Schenke uns jetzt eine schöne gemeinsame Zeit.
Das bitten wir in Jesu Namen.
Bericht zur Ökumenewoche 29.05. - 02.06.2023
Ökumenischer Gottesdienst
Die Ökumenewoche begann am Pfingstmontag, 29.05.2023 mit einem gut besuchten ökumenischen Gottesdienst in der kath. Kirche Maria Himmelskron. Kaplan Moritz Gerlach (Maria Himmelskron) leitete durch den Gottesdienst, Pfr. Dr. Corinna Klodt (Evang. Kirche) legte in ihrer Predigt das Thema der Ökumenewoche aus: "Du bist ein Gott, der mich sieht." Diese Stelle aus 1. Mose 16, 13 begleitet uns als Jahreslosung schon das ganze Jahr. Pfarrerin Klodt machte Gottes Wort an einer Zeichnung von Rembrandt deutlich. Der Engel des Herrn blickt liebevoll auf Hagar, berührt sie zärtlich an der Schulter und hält segnend die Hand über sie.
Am Ende des Gottesdienst komplettierte Burkhard Helm die Heusenstammer Ökumene, indem er zu den Veranstaltungen der Ökumenewoche einlud.
Die Gottesdienst-Teilnehmer waren anschließend zu einer Suppenküche im sonnigen Hof des Pfarrheims eingeladen. Bei guten Gesprächen, auch über Gemeindegrenzen hinweg, ließ man sich Suppe und auch leckeren Kuchen gut schmecken.
Vortrag zum Thema der Ökumenewoche
Prof. Dr. Thomas Hieke, der Referent des Abends, hat in Bamberg und Innsbruck kath. Theologie studiert und lehrt heute an der Uni Mainz im Fachbereich Altes Testament.
Man spürte gleich: „Der kennt sich aus!“. Nicht nur durch die Kenntnis der hebräischen Begriffe, sondern auch in den schnellen „Spaziergängen“ im 1. Mose. So steht da, wo in unseren bekannten Bibeln vom HERRN die Rede ist, eigentlich „Adonai“, eine der Umschreibungen für JHWH. Da wir Gott nicht sehen können, sind unsere Vorstellungen von „Mann“ oder „Frau“ nicht real. Adonei ist eine geschlechtslose Umschreibung.
So lautet auch das Wort „Du bist ein Gott, der mich sieht“ richtiger: El-Roï. Das ist eine Bezeichnung für Jahwe, die nur in Genesis 16,13 vorkommt. Sie bedeutet genauer „Gott schaut auf dich“ (d.h. Gott schaut liebevoll auf Hagar) und hebt den rettenden Charakter Jahwes hervor.
Nach dem Ausflug ins Hebräische stellte Prof. Hieke in seiner umfassenden Bibelarbeit erneut dar, wie wichtig es ist, einen Bibelvers im Zusammenhang zu lesen. In 1.Moses 11, 10-24 sind in der Geschlechterfolge von Sem bis Abraham nur Männer erwähnt. Mit Sarai und Hagar tauchen erstmals Frauen auf. Und Sarai war unfruchtbar. Aber Adonai spricht zu Abraham: „Ich will dich zu einem großen Volk machen“! Und was macht Abraham in seinem so wichtigen Wunsch nach einem Sohn? Er hört auf seine Frau (nicht auf Gott!) und geht zur Sklavin Hagar. Das Ergebnis und der Konflikt mit Sarai sind bekannt (1.Mose 16, 1-6). Und wieder greift Gott ein und spricht zur Leihmutter Hagar. Sie antwortet mit unserem Vers: „Du bist ein Gott, der mich sieht“. Gott ist treu, also wendet er sich Sara zu und sie wird schwanger.
Wir erkennen Gottes Weg: er hört, er schaut liebevoll herab, er handelt. Das ist ein göttliches Prinzip, das wir später auch bei der Wüstenwanderung finden: Das Volk Israel rief um Essen und Trinken, Gott sah ihr Elend und schickte Manna und Wasser. Auch in vielen Psalmen begegnen wir diesem „Dreischritt“.
Ökumenenisches Senioren-Treffen
Der Mittwoch in der Ökumenewoche ist immer den Mitgliedern der älteren Generation gewidmet. So trafen sich auch diesmal (leider nur 26) erwartungsvolle und gut gelaunte Senioren aller Kirchen-Gemeinden im Gemeindehaus.
Das inzwischen schon miteinander vertraute Organisationsteam hatte nicht nur leckeren Kuchen, sondern auch einige Aktionen zum Mitmachen vorbereitet. Das Ganze wurde am Klavier auch diesmal wieder von Barbara Sommer begleitet. Da auch dieses Treffen unter dem Motto der Jahreslosung stand, zeigte Helga Christes ihre gemalte Interpretation dieses Gotteswortes.
Burkhard Helm, der den Nachmittag moderierte, konzentrierte den Blick auf einen Teil-Aspekt: auf das „sehen“. Oft glaubt man etwas zu sehen, was gar nicht da ist oder verschiedene Menschen sehen unterschiedlich Bilder.
Mit dem von Johannes Klement uns geschenkten Bild von den zwei Tauben, die gemeinsam ein Herz bilden, zeigte Burkhard Helm auf, wie Gott sieht: mit uns Menschen auf Augenhöhe in Liebe.
Eva Kwasniok spielte dann mit allen Teilnehmenden „Bingo“. Auch hier ging es ums sehen: welche Begriffe gibt es im Zusammenhang mit „sehen“?
Dr. Peter Kwasniok zeigte, welche Bedeutung das Sehen auch für einen Arzt der Orthopädie hat. Er schaut auf den Patienten, wie er geht, wie er steht, wie er sich bücken kann u.v.m.
Im Interview mit Helga Christes konnte Ulrike Fauerbach von ihren Erfahrungen und Gefühlen berichten, wenn man im Sehen eingeschränkt ist.
Eine interessante und nachdenklich stimmende Übung hatte Dagmar Kühlwein mitgebracht: das Gegenüber intensiv betrachten, Augenschließen, damit das Gegenüber etwas verändern kann und dann die Frage: „Was wurde verändert?“ Gar nicht so einfach! Und es zeigte mal wieder, wie oberflächlich unser Gegenüber (den „Nächsten“) betrachtet.
Burkhard Helm
Ökumenische Aktion – Wanderfriedenskerze
Am 01. September 2022 um 18:00 Uhr wurde die diesjährige ökumenische Aktion unter dem Motto „Späte Einschläge – Folgen von Krieg für Körper und Seele" mit einem Gottesdienst im Frankfurter Dom eröffnet. Bei den dort präsentierten Kerzen war auch eine aus Heusenstamm dabei, von Heusenstammer Frauen gestaltet.
Zerstörte Gebäude oder Tote erkennt man sofort. Blindgänger und Landminen hingegen liegen in der Erde und bleiben gefährlich. So müssen noch heute in Deutschland Minen und Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg entfernt werden, um späte Einschläge zu verhindern. Späte Einschläge stellen auch die Traumata von Menschen dar, die sie infolge ihrer Kriegserlebnisse erleiden.
In der diesjährigen Aktion der Wanderfriedenskerze beten wir für Menschen, die unter den „späten Einschlägen“ von Kriegen leiden.
Am 09. Oktober 2022 wurde die Wanderfriedenskerze in den Sonntagsgottesdienst der evangelischen Kirche gebracht.
Herbert Margraf
Aus der Ökumene
Seit Jahren gibt es in Heusenstamm den Ökumenekreis, der sich aus Mitgliedern der Evangelischen Kirche, der Freien Evangelischen Gemeinde (FEG) und der Katholischen Pfarrgruppe zusammensetzt.
Bisher wurden diese Aktivitäten von Herrn Burkhard Helm aus der FEG koordiniert, der nun diese Aufgabe abgeben möchte. Für sein großes Engagement sei ihm an dieser Stelle herzlich gedankt.
Ich wurde gebeten, diese Aufgabe zu übernehmen, was ich sehr gerne tue.
Mein Name ist Eberhard Hildt, ich bin 56 Jahre alt, katholisch und lebe mit meiner Familie seit nunmehr ca. 10 Jahren in Heusenstamm.
Warum liegt mir die Ökumene besonders am Herzen?
Da sind zum einen biographische Gründe zu nennen: ich bin in einer konfessionsverschiedenen Familie aufgewachsen und lebe nun in einer konfessionsverschiedenen Familie. Ökumene ist damit Glaubensalltag für mich. Zum anderen denke ich aber auch, dass wir als Christen, unabhängig von unserer Konfession, gerufen und berufen sind, gemeinsam in die Welt einzuwirken.
Konfession-Bekenntnis ist sicher Teil unserer Identität und damit auch Teil von Verschiedenartigkeit, die aber auch bereichernd sein kann. Fordert doch der ökumenische Dialog durchaus von uns auch mal die eigene Position zu reflektieren und auszusprechen und gibt sie uns doch die Gelegenheit, bei dem was uns trennt, das Vielmehr an Verbindendem zu sehen. Dies sollte uns ermutigen in ökumenischer Verbundenheit zu handeln. Die katholische Kirche befindet sich in einem Reformprozess, der Pastorale Weg. Eine Kernfrage dabei ist: „Was brauchen die Menschen? Bekommen die Menschen von der Kirche das was sie brauchen?“ In der Beantwortung dieser Frage sollte nicht die Konfession im Vordergrund stehen, sondern die Frage, wie können wir gemeinsam, in ökumenischer Verbundenheit als Christen, in dieser Welt wirken.
Ökumene sollte dabei mehr sein, als eine „Notgemeinschaft“ kleiner werdender Kirchen, Ökumene als Ausdruck einer versöhnten Verschiedenheit der Konfessionen, als Zeichen einer ernstgenommenen Berufung, als eine Herzensangelegenheit. Ausdruck einer solchen Herzensangelegenheit sind bereits vielfältige ökumenische Aktivitäten in Heusenstamm wie bspw. die ökumenische Kleiderkammer, ökumenische Andachten im Advent oder „unser Klassiker“, der Kirchenlauf.
Was brauchen die Menschen, direkt gefragt: Was erwarten Sie von den Kirchen, was erwarten Sie von dem Ökumenekreis? Welche Projekte sollten wir gemeinsam ökumenisch auf den Weg bringen.
Hierzu sind Sie herzlich eingeladen, ihre Ideen beizutragen und gerne temporär oder längerfristig an Projekten dieses Kreises mitzuarbeiten.
Sie können mich gerne ansprechen oder anschreiben (eberhard.hildt@pei.de), um mir Ihre Ideen und Anregungen mitzuteilen.
Es grüßt Sie herzlich
Ihr Prof. Dr. Eberhard Hildt